13.06.2020

Hallo ihr Lieben,                     
mein allererstes Lied, das ich geschrieben habe, war für meinen Papa zum 60. Geburtstag. In dem Lied heißt es „Danke für dein Herz, es hat mir immer gesagt, ich hab dich lieb.“
Ist es nicht wunderschön, wenn man sich geliebt weiß? Sehnen wir uns nicht alle danach, wirklich geliebt zu werden? Und zwar beständig! 
 Sind wir Eltern nicht dafür da, unsere Kinder zu lieben, komme was wolle. Und sind wir Kinder nicht dafür da, unsere Eltern zu ehren und dankbar zu sein für alles was sie für uns getan haben und noch tun.   In Matthäus 15,4 heißt es: „Ehre deinen Vater und deine Mutter! Wer seine Eltern verachtet, der soll sterben.“ Wow! Das scheint Gott aber sehr wichtig zu sein, dass wir unsere Eltern ehren. Für viele ist das sehr leicht, eine Selbstverständlichkeit, ihre Eltern zu ehren. Aber für manche scheint dies unmöglich zu sein, da sie so sehr von ihren Eltern verletzt wurden. Und oft haben sie den Kontakt zu den Eltern ganz abgebrochen. Doch Gott fordert uns ALLE dazu auf, unsere Eltern zu ehren.
In Römer 8, 38 u. 39 heißt es: „Denn da bin ich ganz sicher: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch irgendwelche Gewalten, weder Himmel noch Hölle oder sonst irgendetwas können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, bewiesen hat.“
Gottes Vaterherz ist also voll mit Liebe für DICH. Sein Herz sagt ständig zu DIR: „Ich liebe dich.“  Und nichts und niemand kann etwas daran ändern. Nicht unsere Fehler.  Nicht  unsere eigene Einstellung. Selbst wenn wir mit Gott  nichts  zu tun haben wollen, wenn wir den Kontakt völlig abgebrochen haben oder noch nie einen hatten, so liebt er uns dennoch!
Kommt uns das nicht bekannt vor? Wir lieben doch auch unsere Kinder! Und wir hören  nicht damit auf! Auch wenn sie sich von uns abwenden. Es schmerzt unser Vater- oder Mutterherz nur zutiefst. Manchmal reden wir uns nach einer gewissen Zeit ein, dass es uns nichts mehr ausmacht, dass es uns egal ist. Doch das ist eine Lüge. Niemals ist es uns egal. Und wir wünschen uns nichts mehr, als wieder mit unseren Kindern verbunden zu sein.
Deine Eltern wünschen sich das auch. Haben sie es immer verdient geliebt und geehrt zu werden? Nein! Doch wir haben Gottes Liebe auch nicht verdient!
Ist es nicht schön, wenn deine Eltern zu dir sagen können: „danke für dein Herz!“ Vielleicht kannst du nicht für ihr Herz aus menschlicher Sicht dankbar sein, und dennoch kannst du dich dazu entscheiden, dass sie für dein Herz dankbar sind.
Und dadurch ehrst du vor allem deinen himmlischen Vater. Und ER hat all unsere Ehre verdient!!
26.03.2020

In dieser Zeit, wo wir mit schlechten Nachrichten bombardiert werden, ist es gar nicht leicht, keine Ängste aufzubauen. Ich brauche immer wieder den Blick auf Gott, der ein guter und liebender Vater ist, um mich von den Meldungen nicht runter ziehen zu lassen. Vorhin kam mir wieder eine Geschichte in den Sinn von Karin Ackermann-Stoletzky, die wunderbar die Vaterliebe zu uns zeigt. Ich möchte sie gerne mit euch teilen:
„Nachdem mein Bruder und seine Frau sich voneinander getrennt hatten, nahmen meine Eltern den Sohn der beiden, Klaus, bei sich auf. Von Anfang an liebten mein Vater und Klaus sich heiß und innig: Wo Opa war, war auch Klaus und umgekehrt. Meine Eltern hatten eine Autohandlung, und in unserem Ausstellungsraum standen die teuren, schönen Wagen für die Kundschaft zur Besichtigung bereit. Ich mochte am meisten den Jaguar XJS: meist nachtblau, dunkelgrün oder schwarz, mit edlem Leder und Mahagoniverkleidung innen. Das Auto war wunderbar, und ich saß gern hinterm Steuer und roch Leder und Holz. Mein Neffe auch… Er wusste genau, dass er nur das Steuer anfassen durfte, sonst nichts. Und natürlich durften die Verkäufer die Schlüssel nicht einfach stecken lassen, noch dazu, wenn das Auto im 1. Gang war. Natürlich kam dann eines Tages alles zusammen: Der Schlüssel steckte und der Sitz war weit genug nach vorn gerückt, dass Klaus an das Gaspedal kommen konnte. Nur einmal den Motor anlassen und dann gleich wieder aus – die Versuchung war einfach zu groß. Ob Klaus die Handbremse selbst gelöst hatte oder ob sie sowieso nicht angezogen war, konnte hinterher nicht geklärt werden. Jedenfalls stand der Junge mit dem Fuß auf dem Gaspedal, als der Motor ansprang und der teure Wagen hoppelnd wie ein Hase durch die riesige Scheibe des Ausstellungsraumes ruckelte. Kein Meisterstück der Fahrkunst – aber effektiv. Ich kam gerade aus der Tankstelle, als Klaus das Auto in einem Glasscherbenregen wieder zum Stehen brachte und blass und verwirrt ausstieg. Von rechts kam mein Vater aus der Haustür gestürzt und rannte in Richtung Wagen. So gern ich ihn hatte: Ich wäre an Stelle meines Neffen so schnell wie möglich in die Gegenrichtung verschwunden… Er aber sah seinen Opa und rannte so schnell es ging auf ihn zu: „Opa, Opa, alles kaputt, alles kaputt!“ Und mein Vater breitete seine Arme aus, fing den kleinen verzweifelten Kerl auf und sagte nur: „Mensch, Junge, bin ich froh, dass ich die Versicherung bezahlt habe!“
Diese Beziehung war etwas Besonderes. Heute denke ich, die Geschichte ist fast wie ein Gleichnis für die Beziehung Gottes zu uns. Ich möchte immer wieder mit allem Zerbruch meines Lebens so zu Gott rennen, wie mein Neffe zu seinem Großvater: „Vater, alles kaputt!“ Und ich bin mir sicher, dass Gott die Arme ausbreitet und zu mir sagt: „Mein Mädchen, was für ein Glück, dass ich am Kreuz die Versicherung für dich bezahlt habe!“
20.03.2020

Ich fahr heim und merk wie ich im Auto plötzlich wein.    
Ich war einkaufen, und wäre am liebsten gerade wieder raus gelaufen.
An der Brot-Theke kam einer dem andern zu nah, dieser dreht sich um und raunzt ihn an… „Mensch halt Abstand, sonst ist hier was los“. Das erschreckt mich. Ich geh weiter. An der Obsttheke will ich an die Äpfel. Einer steht schon da, wenn ich mir jetzt auch etwas nehme, komme ich ihm dann zu nah? Die Gesichter sind angespannt und jeder guckt, wo geh ich am besten lang. Im Inneren hör ich, „sei du ihnen ein Licht.“ Ich denke, das kann ich gerade nicht. Bin selbst am Boden und froh, wenn ich hier raus bin. Ich rede kurz mit einer Frau. Sie meint, das musste ja so kommen, wie die Menschen sich haben auch benommen. Na prima! Dann haben wir das also genau so verdient? Also hinnehmen und so weiterleben? Ich kaufe mehr als geplant, nur um so schnell nicht wiederkommen zu müssen. Als ich zur Kasse lauf denkt sicher jeder, ah, wieder ein Hamsterkauf.

Zuhause geh ich an mein Klavier. Sing mir zu „Beim Herrn bin ich geborgen, beim Höchsten habe ich Heimat gefunden nichts Böses wird mir zustoßen, kein Unglück wird mein Haus erreichen.“ ( Aus Psalm 91) Immer und immer wieder singe ich das erneut und plötzlich spüre ich, wie sich etwas in mir freut. Ich spüre Hoffnung. Hat Jesus nicht am Kreuz alles schon für uns getragen? Leben wir nicht aus der Gnade? Also unverdient? Das bedeutet doch, dass wir die Folgen unseres Verhaltens nicht tragen müssen, wenn wir Jesus um Vergebung bitten. Das tue ich dann auch. Ich tue Buße, bitte um Entschuldigung für all mein Fehlverhalten. Dabei lasse ich es nicht sein, ich trete auch für andere ein.
Mir ist klar, dass es das noch nicht war. Wir haben noch einen Weg vor uns. Doch ich glaube, hoffe und bete dass er schneller als gedacht wieder weg ist, dieser Virus. Lasst uns alles dafür tun, zu Hause bleiben und in Gott ruh´n. Lasst uns mit Ihm reden, nur Er kann uns Hoffnung geben. Und wenn Menschen gemein zu dir sind, halte kurz inne und sage dir, das gilt nicht mir, er hat Angst, die Situation macht ihm zu schaffen. Deshalb schenk ich ihm trotzdem mein Lachen. Denn gemeinsam werden wir das schaffen!


Beende doch bitte mal folgende Sätze:
„Ich bin auf der Erde weil …“
„Der Sinn meines Lebens ist …“
„Mein Herz brennt für …“
„Meine Leidenschaft ist …“
Ist es dir leicht oder schwer gefallen diese Sätze zu beenden?
Warum sind wir denn hier? Was macht das Leben für einen Sinn?  Diese Fragen stellen wir uns doch immer wieder mal. Vor allem dann, wenn wir  schwere Zeiten durchmachen.
Es heißt: „Die größte Tragödie im Leben ist nicht der Tod, sondern ein Leben ohne Sinn und Ziel.“ Wir alle brauchen doch einen Grund, um jeden Tag wieder neu aufzustehen. Wenn das Leben einen Sinn hat, kann man fast alles aushalten – ohne Sinn wird alles unerträglich.
Wir alle kennen Phasen der Sinnlosigkeit, je nachdem was wir gerade durchmachen.  Alles ist in einem gewissen Rahmen völlig normal. Die Gefahr besteht darin, dass wir in solchen Phasen stecken bleiben. Dass wir den Ausgang nicht mehr finden. Und manchmal fragen wir uns auch, wofür wir uns eigentlich anstrengen sollen und uns aus etwas raus kämpfen sollen. Was macht das denn für einen Sinn? 
Und Sinn macht etwas nur, wenn du ein Ziel hast. Wenn dich dein Weg irgendwo  hinführt.
Es gibt die kleinen Ziele (z.B. was möchte ich heute erledigt bekommen), es gibt die großen Ziele (z.B. wo sehe ich mich in 5 Jahren) und es gibt DAS Ziel (was geschieht nach meinem Tod).
 Ich war am Wochenende auf einem Seminar. Die älteste Teilnehmerin war 82 Jahre alt. Ich habe sie in meinem Auto mitgenommen. Wir haben uns unterhalten und sie erzählte mir, dass sie früher nie geglaubt hätte, dass sie mal  alt werden würde. Andere würden alt werden. Aber doch nicht sie. Glauben wir das nicht alle ein Stück weit wenn wir jung sind. Dass wir immer jung bleiben. Und sind wir nicht oftmals erschrocken, wie schnell die Jahre an uns vorüberziehen. Und glauben wir nicht alle ein bisschen, dass nur die anderen sterben und wir selbst nicht. Obwohl wir vom Verstand natürlich alle wissen, dass wir einmal sterben werden. Und trotzdem...
 Ich habe sie gefragt ob sie sich denn im Alter wohl fühlt und das Leben genießen kann. Sie hat mir erzählt dass sie natürlich Grenzen spüren würde und ihre Wehwehchen hätte. Sie könne nicht mehr so rumlaufen wie früher, als sie noch mit ihren Enkeln rum getollt ist. Vieles wäre beschwerlicher und würde nicht mehr so leicht fallen. Doch es gäbe noch so viel Schönes in ihrem Leben. Und sie könne das Leben in vollen Zügen genießen, weil sie bereit wäre. Bereit wäre zu gehen. Weil sie wüsste wo sie hingehen wird. Sie sagte: „Ich gehe zu meinem Herrn Jesus. Und darauf freue ich mich. Und aus diesem Grund kann ich jeden Tag in vollen Zügen genießen.“ Ich fragte sie dann: „Du hast also keine Angst vor dem Tod?“ Und sie sagte aus tiefstem Herzen: „NEIN, ganz und gar nicht!“ Sie sagte: „Ich habe die Sicherheit in mir, dass Jesus mich jeden Tag begleitet und dass er mich in der Ewigkeit erwartet wenn es dann so weit ist.  Ich kann dir gar nicht  sagen wie wunderbar das ist.“
Ist es nicht schön, das Ende zu kennen und zu wissen, es wird ein Happy End werden.
Von Rick Warren ist folgende Aussage: „Du bist von Gott erschaffen und du bist für Gott erschaffen. Erst wenn du das verstehst, wird dein Leben Sinn machen.“
Gott hat uns aus Liebe erschaffen. Er möchte ein Gegenüber. Eine persönliche Beziehung zu uns haben. Das ist unsere Bestimmung. Deshalb sind wir hier auf der Erde. Und er möchte uns jeden Tag begleiten. Er möchte eine Rolle in unserem Leben spielen. Und zwar nicht nur irgendeine, sondern die größte. In Matthäus 6,33 steht: „Gebt nur Gott und seiner Sache den ersten Platz in eurem Leben, so wird er euch auch alles geben, was ihr nötig habt.“ Was für ein wunderbares Versprechen. Oft fragen wir uns, warum unser Leben nicht gelingt. Vielleicht könnte die Antwort darin liegen, dass wir andere Dinge oder Menschen zum Wichtigsten in unserem Leben machen und Gott aus unserem Leben und unserem Alltag oft ausklammern.
(Auszug aus dem Themenabend „Nur Mut“)
Die sanfte Kraft
Lernt von mir. Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Matthäus 11,29
Eine alte Geschichte erzählt, dass Sonne und Wind darüber streiten, wer von beiden der Stärkere sei. Sie sehen einen Mann, der seinen Mantel um sich geschlungen hat, und beschließen, dass derjenige gewinnt, der es schafft, ihm diesen Mantel wegzunehmen. Der Wind bläst ihm mit aller Gewalt ins Gesicht, doch der Mann schlingt den Mantel nur fester um sich. Dann fängt die Sonne an, den Mann warm zu bescheinen. Er entspannt sich zusehends und zieht nach einer Weile den Mantel aus.
Wärme und Sanftheit bewirken Dinge, die mit Gewalt nicht zu erreichen sind. Lange galt Demut als Zeichen der Schwäche. Mittlerweile erkennen selbst Konzernmanager, welche Stärke in der Demut liegt, und wollen die Kunst der Demut lernen. Demut betrifft das Zentrum unseres Charakters, die Grundmotivation unseres Verhaltens. Sie ist das Gegenteil von Stolz. Stolz äußert sich unter anderem in Machtbesessenheit, Verachtung der Schwachen, Überheblichkeit, Unabhängigkeitsstreben, Konkurrenzdenken, skrupellosem Durchsetzen und Gewalt gegen Schwächere. Stolz ist letztlich – auch wenn er vordergründig anders wirkt – ein Zeichen dessen, dass man kein Vertrauen zu dem Weg der Liebe hat. Man glaubt, dass man seine Ziele mit Gewalt durchsetzen muss.
Jesus wusste um die Kraft der Demut und auch uns gilt seine Einladung, von ihm zu lernen. Es geht in diesem Lernprozess nicht um die Aneignung von Kopfwissen, sondern um Veränderung des Herzens, des Charakters und des Verhaltens.
Jesus brachte den Jüngern das meist durch sein Vorbild und Handeln bei. Wenn wir ihn kennen lernen wollen, müssen wir uns genau ansehen, was er tat. Füße waschen war zur  Zeit Jesu die Aufgabe von Sklaven. Wenn Besucher ankamen, wuschen sie ihnen die vom Staub und Dreck der Straße beschmutzten Füße.
Beim Abendmahl war kein Sklave da, der diese Aufgabe übernommen hätte. Also verzichteten die Jünger darauf. Man kann ja auch mit dreckigen Füßen leben. Warum sollten sie sich dazu herablassen, Sklavenarbeit zu tun? Jesus ergriff die Gelegenheit, um ihnen eine Lektion über die Bereitschaft zum Dienen (Demut) zu geben. Er, der Meister und Herr, den sie bewunderten, wusch ihnen die Füße.
Obwohl Jesus wusste, welche Macht er besaß, diente er – seine Nachfolger bevollmächtigt er und fordert sie gleichzeitig zum Dienen auf. Herrschen und Dienen sollten untrennbar werden.

Menschen, die sich immer durchsetzen müssen, werden an ihrer Hartnäckigkeit zerbrechen. Genauso werden die scheitern, die glauben, immer Recht haben zu müssen, und nicht bereit sind, sich und anderen einzugestehen, dass sie etwas nicht wissen und Hilfe brauchen.
Ein demütiger Mensch kann sich etwas sagen lassen, ist bereit zu lernen und kommt gerade dadurch im Leben weiter. Das Wesen von Demut ist unter anderem Biegsamkeit und Lernbereitschaft – beides sind Qualitäten, ohne die man im Leben zerbricht.
Jesus bezeichnete sich als „sanftmütig und von Herzen demütig“ und forderte uns auf, von ihm zu lernen. Dazu brauchen wir keine Universität – der Alltag ist der ideale Ort zum Lernen.
Wenn du Neues lernen willst, ist es am wichtigsten, gleich anzufangen und dich nicht entmutigen zu lassen, falls nicht sofort alles gelingt. Vieles lernen wir ohnehin aus unseren Fehlern.
Bei Jesus gilt das lebenslange Lernen – wir werden nie fertig sein. Das Lernen lohnt sich. Er verspricht: Wenn wir von ihm lernen wird vieles, was uns vorher bedrückt hat, leicht werden. Wir werden aus Getriebenheit in die Ruhe geführt.
Das war ein kleiner Auszug aus unserem Thema „Demut“.
Ich lade alle Frauen ganz herzlich zu unserem Frauenfrühstück am Dienstagmorgen ein. Wir freuen uns immer wieder sehr, wenn wir auch „neue Frauen“ begrüßen dürfen. Hier die Termine bis September:
8. und 22. Juli. August ist Sommerpause. 9. und 23. September. Jeweils von 9.15 Uhr bis 10.30 Uhr.
Ich freue mich auf Euch!
Herzliche Grüße
Sonja Roßtäuscher
Wer ein Seelsorgegespräch möchte ruft mich einfach an. Wir machen dann einen Termin aus. 0177 / 4037103. Alle Gespräche sind natürlich vertraulich!
Fürchte dich nicht
Alle Menschen haben Angst. Sie hat tausende verschiedene Gesichter, aber immer eine Ursache, den Verlust. Jede Angst ist letztlich Verlustangst.
Im Extremfall fürchten wir um unser Leben. Aber in den meisten Fällen um unser Leben in der jetzigen Form. Wir fürchten den Verlust von Geborgenheit und Vertrautheit.
Robert Heinlein: „Viele würden sagen: Ich habe Angst. Wenn sie mutig genug wären.“
Angst ist ein Grundelement des menschlichen Lebens. Sie gehört zu uns wie unsere Augen, unser Haar und unsere Ohren. Philosophisch ausgedrückt könnte man sagen: Angst ist ein „Existenzial“, etwas, das mit der menschlichen Existenz nahtlos verknüpft ist.
Es gibt normale Ängste und krankhafte Ängste. Es gibt Ängste die zum Alltag unseres Lebens gehören, die wir bewältigen können, und es gibt Ängste, die uns aus der Bahn werfen, uns lebensuntüchtig machen, unsere Handlungsfähigkeit lahm legen, unser Denken blockieren und das Zusammenleben unmöglich machen.
Für uns ist Angst in der Regel ein negatives Gefühl. Doch grundsätzlich ist es ein ganz normales Gefühl und gehört zu unserem Leben wie Freude, Liebe, Trauer, Wut usw.
Angst ist ein Gefühl, das uns in die Enge treibt. In Bedrängnis bringt. Wir fühlen uns von ihr gewürgt oder unser Lebenswille wird von ihr gedrosselt.
Mit dem Problem der Angst hat sich der Amerikaner John B. Watson, der Begründer der Verhaltenspsychologie beschäftigt. Bei Experimenten mit Kleinstkindern fand er heraus, dass besonders zwei Phänomene Angst beim Kleinkind auslösen: Ein lautes Geräusch und der Verlust der Unterlage.
Schon ein Zweimonatskind zeigt hilflose Gebärden der Angst, wenn es ein starkes Geräusch hört und wenn man es von der Unterlage weghebt, wobei der Anschein erweckt wird, als ob man es fallen ließe.
Es geht also um die Basis, um die Grundlage unseres Lebens. Wird uns der Boden, gleichsam die Unterlagen, entzogen, oder erleben wir, dass der Boden wackelt, so reagieren wir unwillkürlich mit Angst. Ericson spricht von Urvertrauen. Ein Kind, das Urvertrauen hat, das sich rückhaltlos vertrauend und hingebend an seine Mutter klammern kann, das sich in dieser Welt geborgen fühlt, hat weniger Angst als andere Menschen. Haben wir dieses Urvertrauen nicht genießen können, werden wir verunsichert, Angst setzt ein.
Angst kann sich äußern durch: Zwänge, Phobien, Herz- und Magenerkrankungen, Asthma. Aber auch durch Aggression.
Weitere Gesichter der Angst sind: Misstrauen, Schüchternheit, Neid, Eifersucht, Gehemmtheit, Lüge, Minderwertigkeitsgefühle, Prahlsucht.
Wenn man den Fachleuten Glauben schenkt, gibt es in Deutschland acht Millionen Menschen, die gelegentlich oder öfter an Panikattacken leiden.
Panikattacken sind unerwartet starke Angstgefühle. Sie dauern einige Minuten, manchmal sogar Stunden. Sie beinhalten das Gefühl eines drohenden Unheils. Sie können schwere Atemnot und Beklemmungsgefühle hervorrufen. Sie können Ohnmachtsgefühle produzieren, Herzklopfen hervorrufen, den Puls beschleunigen und  Übelkeit und Schwitzen hervorrufen. Sie können das Gefühl verstärken, sterben zu müssen und sie können die Angst steigern, verrückt zu werden.
Menschen mit Panikattacken fühlen sich der Situation ausgeliefert und ziehen sich oft zurück, verringern ihre Aktivitäten, verzichten auf Reisen und Ausflüge, auf Einkäufe und Plätze, wo viele Menschen sind.
Panikattacken sind das Ergebnis der Gedanken, die sich der Betroffene über seine Angst macht!
Angst darf nicht verdrängt werden. Verdrängte Ängste hausen in der Tiefe der Person, im Unbewussten. Sie können den Organismus schädigen und psychosomatische Erkrankungen herbeiführen. Wer mit seiner Angst allein bleibt, leidet und kann in Panik geraten. Wer Ängste ausspricht, findet Erleichterung. Auch mit Gott können wir über unsere Ängste und Befürchtungen sprechen. Wir haben in ihm einen Begleiter, einen Ermutiger und einen Rechtsbeistand. Wie viele Menschen schämen sich ihrer Angst und driften in krankhafte, neurotische Bereiche ab. Sie wollen die Angst verdrängen und überfordern sich. In der Überlastung kannst du so entmutigt sein, dass du jeden Lebensmut verlierst. Sprich deine Angst vor einem Freund oder einem Seelsorger aus, der dich versteht, oder auch vor einem Therapeuten.
Angst hat mit falschen und irrigen Überzeugungen zu tun, die wir in Herz und Hirn kultiviert haben. Das falsche Denken ist eine gewaltige Kraft.
Christus hat die Welt überwunden. Im Johannesevangelium bringt Jesus die Angst auf den Punkt: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Jesus sagt nicht: Seid getrost, ich nehme euch die Angst weg. Im Glauben an ihn bin ich nicht angstfrei. Aber ich habe die Gewissheit, dass er mich auf allen Wegen begleitet, in Nöten, in Trübsal, in Versuchungen, in Verzweiflung, in Krankheit und in Todesangst. Wer entschieden hat, Jesus zu vertrauen, lässt sich auf Dauer nicht von der Angst lähmen, denn auch Jesus weiß, dass Angst und Mensch ein untrennbares Paar sind, aber er will uns Mut machen, den Stier „Angst“ bei den Hörnern zu packen. Das Einzige, was gegen Angst hilft, ist, ihr nicht ausweichen zu wollen. Im Gegenteil, es steigert die Angst.
Krisen sind keine Katastrophen. Krisen sind keine Niederlagen. Krisen sind Herausforderungen Gottes.
Fritz Riemann schreibt: „Wo wir eine der größten Ängste erleben, stehen wir immer in einer der großen Forderungen des Lebens, im Annehmen der Angst und im Versuch sie zu überwinden wächst uns neues Können zu. Jede Angstbewältigung ist ein Sieg, der uns stärker macht; jedes Ausweichen vor ihr ist eine Niederlage, die uns schwächt.“
Die willentliche Entscheidung, Gott Vertrauen entgegen zu bringen, ist ein tragfähiges Statement gegen Zukunftsangst. Selbst wenn wir das wissen, können wir die Angst nicht immer abschalten, sie hat leider keinen Kippschalter. Sie kommt immer wieder und will uns quälen, sie ist etwas zutiefst Menschliches. Manchmal nimmt sie uns Lebensmut, denn sie weist auf die Bedrohung des Lebens hin, und das hängt mit unserer Verletzbarkeit und der Endlichkeit unseres Lebens auf diesem Globus zusammen. Wären wir unverletzbar und lebten wir unendlich auf dieser Erde, brauchten wir keine Angst zu haben.
Auszug aus dem Thema „Fürchte dich nicht“ vom 05. April.
Ganz herzliche Einladung zu weiteren Themenabenden mit vielen spannenden Themen. Ich freu mich auf Euch!
Herzliche Grüße und Gottes Segen
Sonja Roßtäuscher
kk
Nähe und Distanz:
Zwei kleine Igel haben sich in einem Laubhaufen ein kuscheliges Nest gebaut. Es wird kalt, und sie suchen in ihrem Nest die Wärme. Sie rücken nah aneinander. Sie spüren die Wärme und Nähe des anderen wohlig und gemütlich. Es wird noch kälter. Sie rücken noch näher zusammen. Aber da piekt es und tut weh. Sie rücken auseinander und sie frieren. Sie rücken wieder zusammen und tun sich weh. So versuchen sie ihr Miteinander zwischen Nähe und Distanz so zu leben, dass Nähe nicht verletzend und Distanz nicht frierend macht.
Das ist im Miteinander von Menschen nicht einfach, dem anderen so nah zu sein, ohne ihm weh zu tun, und ihn freizulassen, ohne ihn allein zu lassen. Wie oft war die Nähe erdrückend und die Distanz erkältend. Wie oft war eine Nähe belastend und eine Distanz zum Erfrieren.
Die Nähe muss den anderen freilassen und die Distanz den anderen festhalten. Wenn ich die Nähe brauche, macht sie den anderen vielleicht gerade kaputt. Wenn ich die Distanz möchte, macht sie den anderen vielleicht gerade todeinsam. Wir müssen es immer wieder versuchen, uns so nah wie möglich und entfernt wie nötig zu sein. Nur die Liebe wird Nähe und Distanz zugleich sein. (Axel Kühner)

„Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem anderen, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus!“ (Epheser 4,32)
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Psalm 91
1.    Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, der kann bei ihm, dem Allmächtigen, Ruhe finden.
2.    Auch ich sage zu Gott, dem Herrn: „Bei dir finde ich Zuflucht, du schützt mich wie eine Burg! Mein Gott, dir vertraue ich!“
3.    Er bewahrt dich vor versteckten Gefahren und vor tödlicher Krankheit.
4.    Er wird dich behüten wie eine Henne, die ihre Küken unter die Flügel nimmt. Seine Treue schützt dich wie ein starker Schild.
5.    Du brauchst keine Angst zu haben vor den Gefahren der Nacht oder den heimtückischen Angriffen bei Tag.
6.    Selbst vor der Pest, die im Dunkeln zuschlägt, oder dem tödlichen Fieber, das am hellen Tag die Menschen befällt, fürchtest du dich nicht.
7.    Wenn tausend neben dir tot umfallen, ja, wenn zehntausend in deiner Nähe sterben – dich selbst trifft es nicht!
8.    Mit eigenen Augen wirst du sehen, wie Gott es denen heimzahlt, die ihn missachten.
9.    Du aber darfst sagen: „Beim Herrn bin ich geborgen!“ Ja, bei Gott, dem Höchsten, hast du Heimat gefunden.
10.    Darum wird dir nichts Böses zustoßen, kein Unglück wird dein Haus erreichen.
11.    Denn Gott hat seine Engel ausgesandt, damit sie dich schützen, wohin du auch gehst.
12.    Sie werden dich auf Händen tragen, und du wirst dich nicht einmal an einem Stein verletzen.
13.    Löwen werden dir nichts anhaben, auf Schlangen kannst du treten.
14.    Gott sagt: „Er liebt mich von ganzem Herzen, darum will ich ihn retten. Ich werde ihn schützen, weil er mich kennt und ehrt.
15.    Wenn er zu mir ruft, antworte ich ihm. Wenn er keinen Ausweg mehr weiß, bin ich bei ihm. Ich will ihn befreien und zu Ehren bringen.
16.    Bei mir findet er die Hilfe, die er braucht; ich gebe ihm ein erfülltes und langes Leben!“
20.03.2020

Liebe Gemeinde,
ich schreibe immer sehr gerne einen Artikel für unseren Gemeindebrief. Und eigentlich geht es mir auch recht gut von der Hand. Anders ist es dieses Mal. Irgendwie scheinen mir die richtigen Worte zu fehlen.
 Die momentane Situation ist sehr bedrohlich und macht uns allen Angst. Es gibt nur noch ein Thema, Corona.
In Johannes 14,1 heißt es: „Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“
Fällt uns das nicht gerade noch schwerer zu glauben? Kommt da nicht wieder die berühmte Frage auf: Wo ist Gott denn?
Wenn ich Johannes 14,1 richtig verstehe, dann bedeutet das, dass, wenn wir glauben die Angst verschwindet. Anders ausgedrückt, Glaube und Angst können niemals gleichzeitig an einem Platz sein. Genauso wenig wie Feuer und Wasser.
Wenn wir der Angst also nichts entgegensetzen, wird sie immer größer werden und irgendwann in Panik enden. Wenn wir einem Feuer nichts entgegensetzen (Wasser) wird es sich auch immer weiter ausbreiten und viel Schaden anrichten. Und so ist es auch mit der Angst. Und ich glaube, die Angst richtet größeren Schaden an als ein Virus. Ich glaube, Angst ist der schlimmste Virus. Und deshalb sollten wir ihr etwas entgegensetzen. 
Ganz wichtig ist zu verstehen, dass diese Epedemie nicht von Gott kommt! Von Gott kommt keine Krankheit, keine Naturkatastrophe, grundsätzlich nichts Negatives. Er schickt uns so etwas auch nicht um uns zu maßregeln oder um uns etwas beizubringen. Wir haben einen liebenden Vater der will, dass es Seinen Kindern gut geht! Würden wir unseren Kindern „die Pest an den Hals wünschen“ nur damit sie etwas begreifen? Niemals!! Und Gott trauen wir so etwas zu.
Als Jesus leibhaftig auf der Erde war bestand sein Dienst zu 2/3 daraus, dass er Kranke geheilt hat. Keinen einzigen hat er abgewiesen. Bei keinem einzigen hat er gesagt du musst die Krankheit noch bisschen behalten, sie soll dich was lehren. Oder, das ist die Strafe dafür, dass du dich so schlecht verhalten hast. Niemals. Er hat einfach jeden geheilt der ihn darum gebeten hat. Jeden!
Das Problem ist, dass wir solche Katastrophen oft Gott in die Schuhe schieben. Und du wirst nicht zu Gott rennen und Ihn um Hilfe bitten, wenn du glaubst, dass Er es geschickt hat. 
„Gott hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle gegeben. Und wenn Gott uns Christus gab, wird er uns mit ihm dann nicht auch alles andere schenken?“ Römer 8,32
 Gott IST Liebe. Er hat nichts anderes. Deshalb kann Er uns nichts anderes geben als Liebe, Heilung und Wohlergehen und deshalb kommt alles Negative in unserem Leben, egal ob in unserem privaten Leben oder global, niemals von Ihm.
Und deshalb dürfen und sollen wir zu Ihm kommen mit der Bitte um Hilfe. Gottes Wunsch uns zu segnen ist noch größer als unser Wunsch gesegnet zu werden. Wünschst du dir für dein Kind nicht auch das Allerbeste? Oder hast du Freude daran, wenn es krank ist, arm und voller Angst? Siehst du… und so geht es Gott ebenfalls. Er will dich fröhlich sehn. Er liebt dich von ganzem Herzen!
In Jakobus 4,2 heißt es „… Doch euch fehlt das, was ihr so gerne wollt, weil ihr Gott nicht darum bittet.“ Lutherübersetzung: „Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet.“
Alles was uns bekümmert, darum will Gott sich kümmern. Doch Er hat sich von unseren Gebeten abhängig gemacht. Das heißt, es passiert nicht automatisch. Wir müssen Ihn bitten. Lasst uns bitten für unsere Familien, für unsere Dörfer, für unsere Region. Lasst uns beten für unsere Regierung, für gute Entscheidungen…
Wisst ihr warum es uns so schwer fällt zu glauben? Weil der Glaube vom Hören kommt. Wie oft hören wir uns Predigten an oder lesen in der Bibel? Und wie oft hören wir uns Schreckensnachrichten an? Es ist also ganz klar, dass die Angst sehr viel größer ist, weil wir sie mehr füttern.
Aber wir haben etwas, das wir der Angst entgegensetzen können. Gottes Wort. Und wir können die Angst aushungern lassen, indem wir uns  informieren und es dann mal gut sein lassen und auf weitere Meldungen verzichten.
Gott hat die guten Nachrichten für uns.  Und für solche Fälle hat er uns einen Schutzpsalm geschenkt. Das ist Psalm 91. Diesen könnt ihr  jeden Tag über euch und eurer Familie aussprechen (bitte laut, nicht nur in Gedanken)  und Gott für Schutz und Bewahrung danken.
Dort heißt es: “Du brauchst dich nicht zu fürchten vor dem Schrecken der Nacht oder vor den Pfeilen, die am Tag abgeschossen werden, nicht vor der Pest, die im Finstern umgeht, nicht vor der Seuche, die mitten am Tag wütet. Selbst wenn Tausend neben dir fallen, gar Zehntausend zu deiner Rechten – dich trifft es nicht!“ Psalm 91 5-7
Die Bibel ist voller guter Nachrichten. Lasst uns den Glauben stärken und die Angst verhungern lassen.
365 mal steht in der Bibel „Fürchtet euch nicht!“ und Gott fordert uns auf alle unsere Sorgen auf Ihn zu werfen.
Dazu möchte ich Euch  ermutigen. Habt keine Angst und macht Euch keine Sorgen. Wir werden das alles gut überstehen!

Herzlichst Sonja Roßtäuscher
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